Enklave

Zu Gast: Goran Radovanović (Regisseur)

Kurzinhalt

13. März 2016, 20.00 Uhr

Zehn Jahre nach dem Krieg im Kosovo und durch die Augen eines einsamen Jungen, zeigt diese ergreifende und intensive Coming-of-Age-Geschichte Kinder in ihrem Kampf mit der Blutrache ihrer Eltern und fragt, ob Koexistenz zwischen zwei Volksgruppen möglich ist.

In einer kleinen serbischen Enklave lebt der 10-jährige Nenad zusammen mit seinem Vater und seinem kranken Großvater. Ein Orthodoxer Priester und eine 30-jährige Lehrerin sind neben ihnen die einzigen Serben weit und breit. Jeden Tag wird Nenad in einem klaustrophobischen KFOR-Militärfahrzeug vom Hof seines Vaters in die Schule gefahren, wo er der einzige Schüler ist. Sein großer Wunsch, mit anderen Kindern zu spielen scheint unerreichbar. Immer wieder sieht er durch die Schlitze des gepanzerten Fahrzeugs zwei gleichaltrige Jungen und den 13-jährigen albanischen Hirtenjungen Bashkim, der seinen Vater im Krieg verlor und der die Serben hasst. [Quelle: Sein+Hain Film]


Serbischer Beitrag für den Academy Award („Oscar“) als bester fremdsprachiger Film.


Vorstellung: 13. März 2016 (Sonntag), 20.00 Uhr (Abschlussfilm)

Credits

Originaltitel: Enklava. Regie: Goran Radovanović. Drehbuch: Goran Radovanović. Kamera: Axel Schneppat. Schnitt: Andrija Zafranović. Szenenbild: Vladislav Lašić. Musik: Eleni Karaindrou & Irena Popović. Darsteller: Filip Šubarić (Nenad), Denis Murić (Bashkim), Nebojša Glogovac (Nenads Vater [Vojislav Arsic]), Anica Dobra (Nenads Tante [Milica Arsic]), Miodrag Krivokapić (Priester [Otac Draza]), Metodi Jovanovski (Nenads Großvater [Milutin Arsic]), Qun Lajqi (Bashkims Großvater), Goran Radovanović (Polizist) u.a. Länge: 92 Min. Kinostart: Herbst 2016. Verleih: barnsteiner-film (DE).

Zu Gast

Goran Radovanović, 1957 in Belgrad geboren, ist Autor, Regisseur und Produzent zahlreicher Spiel- und Dokumentarfilme, die – so wie „Enklave“ – mehrfach international ausgezeichnet wurden. Er ist Mitglied der Europäischen Filmakademie.

Sein Kommentar zum Film: „Mit diesem Film wollte ich das Wesen des serbisch-albanischen Streits erkunden, der fünfzehn Jahre zuvor in Krieg, Zerstörung und Verbrechen endete. Aber ich möchte folgender Frage nachgehen: ist Koexistenz zwischen diesen beiden Gemeinschaften noch möglich – in einer Realität, die durch Enklaven gekennzeichnet ist? Meine Antwort ist glasklar: Hass basiert auf Angst vor dem, was anders ist und vielfältig noch zwischen den beiden ethnischen Gemeinschaften andauert. Und Angst ist die Abwesenheit von Liebe … Daher ist der Held in dieser Geschichte ein 10-jähriger Junge, der etwas Unvorstellbares für beide Seiten im Kosovo wagt – einen Freund auf der anderen Seite zu gewinnen! Ich wollte einen Film über die ewige und immer wiederkehrende Geschichte von Vergebung und Liebe machen.“

Wir freuen uns, Goran Radovanović beim Kirchlichen Filmfestival begrüßen zu können!