Und dann der Regen También la lluvia (2011)

Kurzinhalt

18. März 2012, 15.00 Uhr

Der junge spanische Regisseur Sebastián, idealistisch und filmbesessen, will den großen, wahrhaftigen Film über Kolumbus drehen: nicht den heroischen Entdecker zeigen, sondern die brutale Eroberung eines Kontinents, die Gier nach Gold, die Ermordung und Versklavung der indianischen Bevölkerung, ihren Widerstand.

Weil das Budget äußerst knapp ist, hat Sebastiáns Produzent Costa das bolivianische Cochabamba als Drehort ausgewählt. Das liegt zwar in den Anden, weit entfernt von der Karibik, dem historischen Ankunftsort von Kolumbus. Aber die Produktionskosten sind äußerst günstig, sogar die Gagen der indianischen Statisten für die spektakulären Massenszenen kann man sich hier leisten.

Die Dreharbeiten laufen ausgezeichnet, bis in Cochabamba soziale Unruhen ausbrechen. Die Wasserversorgung der Region wurde an einen internationalen Konzern verkauft, der nach rigorosen Preiserhöhungen nun sogar das Auffangen von Regenwasser untersagt hat. Die Proteste der lokalen Bevölkerung eskalieren zum offenen Aufstand.

Die spanische Filmcrew um Sebastián und Costa kann den aktuellen Konflikten nicht ausweichen: Ausgerechnet ihr indianischer Hauptdarsteller Daniel ist einer der Anführer des Wasseraufstands. (Quelle: Presseheft)


Der mehrfach preisgekrönte internationale Film von Regisseur Icíar Bollaín und Drehbuchautor Paul Laverty überzeugt durch seine beeindruckenden Bilder und sein originelles narratives Konzept: Er verbindet Vergangenheit und Gegenwart, indem er den aktuellen Kampf der Bolivianer gegen einen US-amerikanischen Konzern in den Zusammenhang mit der Eroberung Amerikas durch Christoph Kolumbus stellt. Die Gier der Eroberer führte zur Zerstörung der Kultur und zum Leiden der einheimischen Bevölkerung. Damals wie heute. Am Beispiel der Priester Las Casas und Montesinos stellt der Film die Frage: Was wurde in den letzten 500 Jahren eigentlich aus der Geschichte gelernt? – Die Jury der Ev. Filmarbeit empfahl „Und dann der Regen“ als Film des Monats Januar 2012 (Infoblatt als PDF-Datei).

Credits

Originaltitel: También la lluvia. Internationaler Titel: Even the Rain. Regie: Icíar Bollaín. Drehbuch: Paul Laverty. Kamera: Alex Catalán. Schnitt: Ángel Hernández Zoido. Szenenbild: Juan Pedro de Gaspar (Director de arte). Kostümbild: Sonia Grande. Maskenbild: Karmele Soler (Maquillaje), Paco Rodríguez (Peluquería). Musik: Alberto Iglesias. Ton: Emilio Cortés, Pelayo Gutiérrez & Nacho Royo-Villanova (Sonido). Visuelle Effekte: Juanma Nogales (Supervisor de efectos, Twin Pines). Darsteller: Luis Tosar (Costa), Gael García Bernal (Sebastián), Juan Carlos Aduviri (Daniel / Atuey), Karra Elejalde (Antón / Colón), Raúl Arévalo (Juan / Montesinos), Carlos Santos (Alberto / Las Casas), Cassandra Cianguerotti (María) u.a. Länge: 102:05 Min. FSK: ab 12 Jahren. FBW: besonders wertvoll. Kinostart: 05.01.2011 (ES), 29.12.2011 (DE). Verleih: Piffl Medien (DE).

Zu Gast

Dr. Wolfgang Schoop leitete bis 2004 die Fach- und Grundsatzabteilung von MISEREOR. Seit 1981 ist er Professor am Geographischen Institut der RWTH Aachen. Schwerpunkte seiner Arbeit sind: Verstädterung, Migration, Indigene, Tourismus und NRO-Arbeit in Lateinamerika.

Wolfgang Schoop ist auch Autor von Nummer 81 der MISEREOR-Zeitschrift „Lehrerforum“ zum Thema Lateinamerika – Die Kluft überwinden, die auf der Misereor-Website als PDF-Datei zum Herunterladen zur Verfügung steht.

Wir freuen uns, Herrn Dr. Schoop beim Kirchlichen Filmfestival begrüßen zu dürfen!

Bernd Schütze, ist Mitarbeiter beim Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) der Ev. Kirche von Westfalen. Dort ist er in der Fachstelle für Ökumenische Diakonie und Entwicklungspolitik tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Kirchlicher Entwicklungsdienst, AG Eine Welt Gruppen in Westfalen, Förderung entwicklungsbezogener Bildungsarbeit (ABP) und die Aktion „Brot für die Welt“.

Wir freuen uns, Herrn Schütze beim Kirchlichen Filmfestival begrüßen zu dürfen!

Webtipps

Tipp für Lehrerinnen und Lehrer: Wolfgang Schoop ist Autor von Nummer 81 der MISEREOR-Zeitschrift „Lehrerforum“ zum Thema „Lateinamerika – Die Kluft überwinden“, die auf der Misereor-Website als PDF-Datei zum Herunterladen zur Verfügung steht.